Ein großes Geschenk - Liebe im Alter | Astrid Nettling Liebe im Alter? Warum nicht! Anders als in früheren Zeiten stößt der Wunsch nach Zweisamkeit und Nähe an keine bestimmte Altersgrenze mehr. Nicht nur die Lebensentwürfe haben sich gewandelt, vergrößert hat sich auch die Lebensspanne, die Männer und Frauen nach Familie und Beruf noch vor sich haben und gestalten können. Der Wunsch nach einer späten Liebe ist vielfach da, dennoch fällt es im Alter schwerer als in jungen Jahren, jemanden zu finden und sich für eine neue Liebe zu öffnen.
Es muss nicht immer der Jakobsweg sein Pilgern zum Mont-Saint-Michel Von Stefanie Markert (Wdh. v. 11.12.2022) Die Corona-Zeiten haben Frankreich einen Wanderboom beschert. Und warum nicht gleich den Weg des Paradieses nehmen? Also pilgern! Es muss ja nicht immer der Jakobsweg sein. Der festungsartige Mont-Saint-Michel in der Normandie lockt seit 1.300 Jahren. Seit rund zehn Jahren bringt ein kleiner Verein immer mehr Pilger in die Bucht zu diesem UNESCO-Weltkulturerbe, das mitten im Meer zum Himmel strebt - ein Klosterberg mit einem besonderen Geist. Für viele Franzosen, aber nicht nur für sie, ist der Ort mehr als ein Wanderziel: ein Symbol der Freiheit.
Inventur des Sommers Von Raoul Schrott Bearbeitung und Regie: Katja Langenbach Mit: Thomas Douglas, Christian Baumbach, Judith Hofmann sowie dem Autor Raoul Schrott und der Regisseurin Katja Langenbach Songs zu Gedichten von Raoul Schrott: Charlotte Brandi, Schorsch Kamerun, Sophia Kennedy, Maeckes, Mario Marchisella Musik, Ton und Technik: Mario Marchisella Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2023 Länge: 85"00 (Ursendung) Schrotts ,Inventur" ist eine poetische Reflexion über das Absente, den Zwischenraum, dessen was da gewesen ist und seinen Abdruck in der Welt oder in den Gedanken und der Erinnerung des Autors hinterlassen hat. Können wir erst dann wirklich über die Dinge nachdenken, wenn sie als reale Objekte abwesend sind? Im Fokus von Raoul Schrotts Betrachtungen steht das Wesen der Dinge und des Menschen als das Belebte, das, was bleibt und oft gerade erst im Sinnen über seine Abwesenheit an Bedeutung gewinnt. Gemeinsam mit der Regisseurin Katja Langenbach erläutert er im Gespräch Fragen der Wahrnehmung, des Sehens wie des Sehnens; die beiden sprechen über die Figur der Muse und der Rolle der Lyrik im Spiel zwischen Präsenz und Absenz. Es ist den Worten selbst schließlich inhärent, dass sie stets auf etwas anders als auf sich selbst verweisen. Neben dem Absenten wird so auch das Vergängliche greifbar und das, was unser kollektives Gedächtnis seit Zeiten bewegt, beschäftigt und bewahrt. Raoul Schrotts Gedichte werden von den Musikerinnen und Musikern Sophia Kennedy, Schorsch Kamerun, Charlotte Brandi und Mario Marchisella vertont. Raoul Schrott, 1964 in Tirol geboren, Schriftsteller, Lyriker, Literaturwissenschaftler, Komparatist, erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Literaturpreise, u.a. für seine Neuübertragungen "Ilias", "Hesiod: Theogonie" und "Gilgamesh Epos". Nach seinen Texten entstanden viele Hörspiele, z.B. die Reihe "Erste Erde Epos" (BR 2013-2016) oder der Zwei-Teiler "Euripides: Die Orestie" (Deutschlandfunk Kultur 2021 Hörspiel nach Raoul Schrott über das Abwesende Inventur des Sommers
Der stumme Schrei Nach dem Roman "Mord vierhändig" von Hilda Lawrence Übersetzung aus dem Englischen: Margitta de Hervàs Bearbeitung: Valerie Stiegele Regie: Hans Rosenhauer Mit Kornelia Boje, Horst Mendroch, Robert Düssler, Volker Kraeft, Angela Schanelec, Klaus Schreiber, Annemarie Schradiek, Peter Heinrich, Karin Rasenack, Traudel Sperber, Katharina Matz, Jörg Gillner NDR 1987 Tag für Tag sitzt sie am Fenster - gelähmt und stumm. Doch ihre Augen und ihr Gehirn registrieren messerscharf, was um sie herum geschieht: Sie beobachtet ihren Mann und ihre Pflegerin, die sich beide fürsorglich um sie kümmern. Sie analysiert die Anteilnahme sowie die Gleichgültigkeit aller Personen, die sie besuchen. Eines ist sicher: Unter all diesen Personen befindet sich ein Mörder, und sie soll sein nächstes Opfer sein. Mehr unter ndr.de/radiokunst. 19:00 - 19:03 Uhr Nachrichten, Wetter Kriminalhörspiel
Monster (1/2) Von Yishai Sarid Der Kampf mit der Erinnerung an den Holocaust Übersetzung aus dem Hebräischen: Ruth Achlama Bearbeitung und Regie: Detlef Meißner Komposition: Dirk Leyers Mit Daniel Rothaug Produktion: WDR 2020
Die Unbezwingbare - Die Jazzsängerin Anita O"Day Von Henry Altmann Walter Donaldson / Gus Kahn: Love Me or Leave Me Anita O" Day Walter Donaldson / Gus Kahn: Ten Cents a Dance Anita O" Day Buck / Mitchell: Thanks for the Boogie Ride Gene Krupa Joe Green / Stan Kenton / Charles Lawrence: And Her Tears Flowed like Wine Anita O" Day Stan Kenton Bernice Petkere / Joe Young: Lullaby of the Leaves Granz, Norman Maceo Pinkard / Ben Bernie / Kenneth Casey: Sweet Georgia Brown Anita O"Day & Diverse Maceo Pinkard / Ben Bernie / Kenneth Casey: Tea for Two Anita O"Day & Diverse Cole Porter: I get a Kick out of You Anita O" Day Yellin / Fain: The Wildest Gal in Town Anita O" Day Anita O"Day (1919 - 2006) hatte was in der Stimme. Ein Timbre, das einer permanenten Provokation glich. Dunkel, lasziv, aber auch geradeheraus. Etwas, das vermittelte: "Niemand kann mich klein kriegen!" Ihr Gesang segelte souverän über die Akkorde. Sie legte sich mit mächtigen Major-Labels ebenso an wie mit bornierten Bandleadern und Rassisten, erlebte Highlights und Abstürze. Ihre Interpretation von "Sweet Georgia Brown" bot 1958 beim Newport Jazzfestival eine der beeindruckendsten Leistungen des Jazz überhaupt, stimmlich wie stilistisch. Hier performte der Prototyp einer selbstbestimmten Frau.
All-Girl-Underground 1980 Die Frauen der Punkband Mania D. Von Lorenz Schröter Regie: Philippe Brühl Produktion: Deutschlandfunk 2020 Experimentell und extravagant, das war die Punkband Mania D. Den Frauen gelang es vor 42 Jahren, eine besondere Atmosphäre zu erzeugen. Ihre Auftritte in den Berliner Clubs wurden zu Attraktionen, getreu ihrem Motto: "Wir orientieren uns an nichts." 1980 veröffentlichte Mania D. ihre erste Platte. Im Jahr zuvor war die Band von Bettina Köster, Bettina Bartel und Gudrun Gut zusammen mit Karin Luner und Eva-Maria Gößling gegründet worden, als eine der ersten deutschen Frauenbands. Ihre Art, Musik zu machen, war neu und vereinte Free-Jazz-Elemente mit experimenteller Musik. Das kam an, nicht nur in Berlin. Auch im New Yorker Studio 54. Nach Mania D. gründeten die Punkerinnen weitere Formationen: Malaria!, Matador, Liaisons Dangereuses und andere. Die Bandmitglieder verkrachten und versöhnten sich, gründeten Modelabels und Kunstgalerien, machten Radioshows und handelten an der Börse. Sie wurden nie richtig berühmt, aber in der Musikszene sind sie legendär. Noch heute treten sie einzeln oder zusammen auf, in Deutschland, aber auch in Saudi-Arabien, China oder Kolumbien. All-Girl-Underground 1980
Avantgardistisches Epos und ein "Irdisches Paradies" Grundlage des Radiostücks ist eine Auswahl von Texten aus den Cantos von Ezra Pound (1885-1972). Sie entstanden in über fünfzig Jahren und zählen zu den einflussreichsten Zeugnissen moderner Dichtung. Pound begann die Cantos 1915 in unmittelbarer Reaktion auf den Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Bis in die 1960er Jahre veröffentlichte er nach und nach neun Blöcke mit über 110 Cantos, aus denen Christian Bertram knapp dreißig ausgewählt hat, die die elementaren Themen des Gesamtwerks reflektieren.
live mit Timm Beckmann Wiederholung: Fr. 22.04 Uhr Mit Sven Garrecht, Fee Badenius und dem Blechblasquintett Blechreiz Aufnahme vom 30. August 2022 aus der Zeche Carl, Essen
Moderation: Henry Altmann Voll auf die Glocke: Geschichte des Latin Jazz in New York New York ist ein "melting pot", ein Schmelztiegel der Kulturen. 1898 entstand dort die erste LatinAufnahme, Beginn eines langen Mit und Gegeneinanders mehrerer Communities, der Afro und der Lateinamerikaner, aber auch der jüdischen und der weißen. Reibung erzeugt Rhythmus. Und diese Bewegung. Und die prägt(e) bis heute weltweit Jazz, Pop und Latin.
Politics - What"s Love got to do with it Von Mithu Sanyal All you need is Love. Schon klar. Ein netter Slogan für ein netteres Zusammenleben. Im Privaten. Aber wenn es um Politik geht, kommt man damit nicht weit. Oder etwa doch? Tatsächlich diskutieren, forschen und arbeiten immer mehr Menschen über Liebe als politisches Mittel. Gerade in Situationen der Bedrohung und der Krise. Die Schriftstellerin und Publizistin Mithu Sanyal hat mit vielen gesprochen und hält ein deutliches Plädoyer für eine Politik der Liebe.